Jesus Christ Superstar
Zu diesem Stück habe ich seit je eine besonders innige Beziehung. Die erste eigene LP, die ich 1970 zum Geburtstag geschenkt erhielt, war die legendäre Aufnahme von „Jesus Christ Superstar“ mit Ian Gillan als Jesus und Murray Head als Judas. Zu dieser Zeit besass unsere Familie nur einen kleinen, aufklappbaren Mono-Plattenspieler, den ich dann in meinem Zimmer aufbaute, um mir meine Platte immer und immer wieder anzuhören. Jedes noch so kleine Detail setzte sich so in meinen Ohrgängen fest. Ich durfte die Platte sogar in den Religionsunterricht mitbringen und unsere Lehrerin erzählte uns die Passionsgeschichte anhand des Musicals. Viel später, 1987 als ich schon als Lyrischer Tenor am Ulmer Theater engagiert war, wurde ich zum Intendanten bestellt und angefragt, ob ich mir als Opernsänger zutrauen würde, auch den Tony in „West Side Story“ zu singen. Nach Durchsicht der Partie mit dem Dirigenten musste ich aber sagen, dass mir besonders Tonys grosse Arie ‚Maria’ noch viel zu tief liegen würde. Betretenes Schweigen im Büro…. und dann die furztrockene Bemerkung des Regisseurs Hans Jörg Hack: Ja, wenn der Junge halt hoch singen will, dann können wir ja gleich „Jesus Christ Superstar“ machen! Dieser Spruch und Hacks spontane Idee haben mein künstlerisches Leben nachhaltig beeinflusst! Denn so kam ich in Ulm zu meinem ersten ‚Jesus’, einer Rolle, die mich jahrelang und über viele Produktionen in ganz Deutschland begleiten sollte. Ganz klar gab mir der Erfolg damit einige Jahre später den Anstoss, vom Lyrischen Fach ins Charakterfach zu wechseln. Und damit bin ich gut gefahren! Danke dafür, Hans Jörg!
In der Produktion von JCS in Gelsenkirchen übernahm ich dann 1992 erstmals auch die Rolle des Judas. Insgesamt habe ich den Jesus in sieben, den Judas in vier verschiedenen Neuproduktionen gegeben.
Hier einige Fotos aus verschiedenen Produktionen.
(Ulm / Lüneburg / Gelsenkirchen)
(Bielefeld / Meiningen)